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Disketten-Laufwerk

Grundlagen

Bei den Diskettenlaufwerken für den Amiga handelt es sich um 3,5„ DD-Laufwerke mit einer Datenrate von 500KBit pro Sekunde. Die Umdrehungsgeschwindigkeit beträgt 300RPM. Diese Daten sind identisch mit 720KByte-Laufwerken für den PC. Tatsächlich formatiert der Amiga die Diskette jedoch mit 880KByte pro Diskette. Dieser Vorteil wird erreicht, weil der Amiga nicht nur einzelne Sektoren, sondern immer ganze Tracks auf die Diskette schreibt.

In den frühren Jahren des Amiga waren 3,5“ Disketten noch recht teuer, so dass es 5,25„ Laufwerke zu kaufen gab, die die gleiche Kapazität hatten. Die Modifikation bestand im Wesentlichen darin, dass die Umdrehungsgeschwindigkeit von 360RPM auf 300RPM gedrosselt wurde.

Schnittstelle

Der Amiga verwendet eine Shugart-ähnliche Floppy-Schnittstelle. Anders als die meisten PCs nutzt der Amiga das Diskchange-Signal um zu erkennen, ob eine Diskette eingelegt ist oder nicht. Das Signal wird vom Laufwerk gespeichert: Wird eine Diskette herausgenommen und wieder eingelegt, meldet das Laufwerk immer noch „Diskette entnommen“. Erst wenn der Schreib/Lese-Kopf einen Schritt bewegt wurde, wird der Zustand der Diskchange-Leitung aktualisiert. Auf diese Weise kann der Computer einen Wechselvorgang nicht verpassen, egal wie schnell er ausgeführt wurde.

Weiter sind einige Trackloader auf das RDY (Ready)-Signal angewiesen. RDY wird gesetzt um anzuzeigen, dass der Motor eingeschaltet ist und die Nenndrehzahl erreicht hat. Das RDY-Signal hat eine besondere Bedeutung, wenn der Motor ausgeschaltet ist: Dann meldet das Laufwerk trotzdem „Ready“ um anzuzeigen, dass es an den Computer angeschlossen ist. Das Betriebssystem erkennt Laufwerke beim Kaltstart oder Warmstart und bindet bis zu vier Diskettenlaufwerke mit den DOS-Namen df0: bis df3: ein. Das Laufwerk df0: nutzt diese Erkennung nicht - es wird immer eingebunden.

Pinout

interner Anschluß

Die ungerade Pins liegen bis auf Pin 3 auf Masse (DGND).

Symbole und Bedeutung der anderen Pins:

PinA500A600A1000A1200A2000A3000A4000
2 /CHNG Diskchange
4 →Pin 16 /INUSE1 /INUSE1 /INUSE1
6 n.c. /INUSE0 /INUSE0 /INUSE0
8 /INDEX Index Signal
10 /SEL0 Select 0
12 /SEL1 Select 1 n.c. /SEL1
14 n.c. →Pin4 →Pin4 n.c.
16 /MTR0D Motor0 ON /MTRI
18 DIR Step Direction
20 /STEP Step the Head-Pulse
22 /DKWDB Write
24 /DKWEB Write Enable
26 /TRK0 Track 0 Signal
28 /WPROT Write Protect
30 /DKRD Read
32 /SIDE upper/lower side
34 /RDY Ready

(!) Bis auf das Direction (DIR)-Signal sind alle anderen LOW-Aktiv!

externer Anschluß

Typ: SUB-D 23 pol. female Belegung ist bei allen Amiga-Typen identisch - FIXME überprüfen

PinNameBedeutung
1 /RDY Disk Ready
2 /DKRD Disk Read Data
3 GND Ground
4 GND Ground
5 GND Ground
6 GND Ground
7 GND Ground
8 /MTRX Disk Motor Control
9 /SEL2 Select Drive 2
10 /DRES Disk Reset
11 /CHNG Disk Removed From Drive
12 +5V +5 Volts DC
13 /SIDE Select Disk Side (0=Upper, 1=Lower)
14 /WPROT Disk is Write Protected
15 /TRK0 Drive Head position over Track 0
16 /DKWE Disk Write Enable
17 /DKWD Disk Write Data
18 /STEP Step the Head-Pulse, First low, then high
19 DIR Select Head Direction (0=Inner, 1=Outer)
20 /SEL3 Select Drive 3
21 /SEL1 Select Drive 1
22 /INDEX Disk Index Pulse
23 +12V +12 Volts DC

Welches Laufwerk wurde in welchem Amiga verbaut?

In den verschiedenen Amiga Modellen wurden nicht immer die gleichen Laufwerke eingebaut. Neben unterschiedlichen Bauhöhen und Modellen wurden sogar Laufwerke mehrere Hersteller verbaut. Eine kleine, wahrscheinlich nicht vollständige Liste kann man in der Tabelle sehen:

Hersteller Modell Typ A500(+) A600
A1200
A1000 A2000 A3000 A4000 A1010 A1011 A1020
ALPS DFC222A 5,25“ SD x
Chinon FZ 354 DD x x
FB 354 DD x x x x
FB 357A HD x x
FZ 357 DD x
FZ 357A HD x
F 354 DD x
Citizen U0DC-12A DD x x
Epson SMD-300 DD x
SMD-400 DD x
Matsushita / Panasonic JU 363 DD x x x
JU 253-033P DD x
JU 253-163P DD x
Mitsumi D359 T2 DD x
NEC FD1035 DD x
Teac 235 HF DD x

Zu Chinon: Bei den 3,5„-Versionen, egal ob DD oder HD, ist FB immer die hohe Variante und FZ die flache Variante!

Quellen: http://www.a1k.org/forum/showthread.php?t=49634, https://www.amiga-stuff.com/hardware/diskdrives.html

HD-Laufwerke

Da die Datenrate des Floppy-Controllers Paula in PAL-Computern bei maximal 506,7 kBit/s liegt (für NTSC-Modelle 511,4 kBit/s), musste Commodore zur Erhöhung der Kapazität einen Umweg gehen: Die Umdrehungsgeschwindigkeit wurde auf 150RPM gedrosselt, wenn der Benutzer eine HD-Diskette einlegt. Zur Erkennung eines HD-Laufwerkes wird eine besondere serielle Kennung über das RDY-Signal ausgegeben. Über dieses Signal wird auch im laufenden Betrieb erkannt, ob eine DD- oder eine HD-Diskette eingelegt ist.

Durch die langsame Umdrehungsgeschwindigkeit kommt es oft zu Problemen, die Datensicherheit ist nicht so hoch wie bei normal schnell drehenden Laufwerken. Zusätzlich führt die niedrige Umdrehungsgeschwindigkeit zu einer höheren durchschnittlichen Zugriffszeit und einer verhältnismäßig geringen Übertragungsrate.

alternative Laufwerke

  • Power Computing-Laufwerk mit Custom-Chip
  • HD-Laufwerk mit Treibersoftware (war normales DD ohne Treiber, hatte besonderes HD-Format)
  • Laufwerke am Catweasel-Controller

Kompatibilität

Der Amiga kann neben dem proprietären 880K-Format auch PC-Disketten mit 720K Kapazität lesen und schreiben. Hierfür wird anstelle des trackdisk.device das mfm.device genutzt. Als Dateisystem kommt CrossDos zum Einsatz. HD-Laufwerke können auch PC-Disketten mit 1440K Kapazität verarbeiten. Die leicht unterschiedliche Datenrate zwischen Amiga und PCs ist dabei vernachlässigbar.

www.amigawiki.de

Download-Links

Zuletzt geändert: 2024/09/22 00:25