In Ergänzung zur Übersicht der Amiga Chip-Sätze, hier die verschiedenen, speziell für den Amiga entwickelten ICs. (Wobei nicht alle im strengeren Sinne zum Chipsatz gehören).
Gary, kurz für Gate Array, findet sich im Amiga 500, Amiga 2000(B) und im Commodore CDTV. Gary beinhaltet Verbindungslogik für die Bussteuerung und das Diskettenlaufwerk. Er beinhaltet viele Funktionen, die im Amiga 1000 noch diskret aufgebaut waren und vereinfachte somit das Boardlayout und senkte die Herstellungskosten.
Gayle ersetzt Gary im A600 und A1200. Der Chip beinhaltet außerdem die Steuerlogik für den PCMCIA-Steckplatz und die interne ATA-Schnittstelle.
Buster ist der BUS conTrollER und wurde im Amiga 2000(B) verwendet, um die diskret aufgebaute Variante des originalen A2000(A) zu ersetzen. Der Buster ist die zentrale Busvermittlung (bus arbitration) und steuert außerdem DMA für Zorro II Erweiterungen.
Im Amiga 3000 und im Amiga 4000 kommt ein Super Buster für die Bussteuerung und -vermittlung von Zorro II und Zorro III zum Einsatz. Die Entwicklung des Super Buster Chips wurde leider nie vollständig abgeschlossen und es gibt verschiedene Entwicklungsstufen:
Alle Buster-Revisionen unterstützen Zorro II PIO und DMA.
Alle Amiga Computer (außer dem Amiga CD32) verwenden zwei 8520 CIAs (Complex Interface Adapter) für die Schnittstellenanbindung und System-Timer. Diese Chips wurden auch in anderen Commodore-Geräten verwendet.
Im A3000 und im A4000 steuert Ramsey das 32-bit Fast RAM auf der Hauptplatine. Außerdem beinhaltet er einen Addressgenerator für den SuperDMAC. Der SuperDMAC-Chip im A3000/T stellt DMA und eine Schnittstelle für den Onboard-SCSI-Controller WD33C93A bereit.
Offiziell benötigt der SuperDMAC Revision 02 einen Ramsey mit der Revision 04, und der SuperDMAC Revision 04 einen Ramsey 07 (Siehe Big Book of Amiga Hardware: Ramsey: http://www.bigbookofamigahardware.com/bboah/product.aspx?id=1495). Allerdings gibt es auch funktionierende Kombinationen von SuperDMAC 04 und Ramsey 04 und sogar die Kombination SuperDMAC 02 und Ramsey 07 wurde als funktionierend gesichtet (siehe Amiga.org-Thread über Amiga 3000 Chiprevisionen: http://www.amiga.org/forums/showthread.php?t=57727)
Die 16-bit Variante des DMAC, die in den SCSI-Adaptern A2091/A590verwendet wird, beinhaltet außerdem einen 24-bit Addressgenerator.
Der Name leitet sich aus den englischen Worten Display Encoder ab. Denise steuert die Grafikausgabe und stellt dabei unter anderem die Sprites und BOBs dar. Im Prototypenstadium des Amiga hieß dieser Chip noch Daphne. Versionen
Weiterentwicklung von Denise. Lisa ist Teil des AGA-Chipsatzes.
Amber wurde im A3000(T) und auf der A2320 Flicker Fixer-Karte für den A2000 verwendet. Amber puffert das Amiga-Bild in einen eigenen Speicher und kann somit ein Interlacebild in ein Vollbild wandeln. Signale über 15 kHz werden direkt an den Monitor weitergegeben. Amber könnte auch ohne eigenen Speicher als einfacher Scandoubler verwendet werden, wurde aber nie so vermarktet.
Budgie wird im A1200 verwendet und steuert den internen Erweiterungssteckplatz, sowie zusätzliches Fast-RAM.
Bridgette ist ein integrierter Buspuffer im A4000(T) und verbindet CPU- and I/O-Bus.
Akiko ist im CD32 ein wichtiger Chip und Teil des AGA-Chipsets. Er beinhaltet Verbindungslogik, die Ansteuerung des CD-Laufwerks und den seriellen ('AUX') Anschluß.
Außerdem kann der Chip eine einfache 'Chunky-to-Planar'-Konvertierung durchführen. Die normale Ausgabe des Amigas ist planar, womit Funktionen wie Scrolling einfach und effektiv umzusetzen sind. Allerdings ist eine Chunky-Ausgabe wesentlich effizienter im 3D-Bereich. Akiko ermöglicht hier eine Hardwarekonvertierung, in dem 32 „Chunky-Pixel“ in die Register geschrieben werden. Die konvertierten „Planar-Daten“ stehen dann als 8 32bit Worte zur Verfügung und können in den Ausgabepuffer kopiert werden.
Der Vidiot ist eine hybride Schaltung, der das 12bit Videosignal der OCS/ECS-Amigas als Analoges RGB ausgibt. Er generiert außerdem ein monochromes Composite-Signal. Der A3000(T) verwendet je einen Vidiot für 15 kHz- und 31 kHz- (Amber) Ausgabe. AGA-Amigas verwenden Standard-DACs.
Das Kickstart ROM ist kein Custom-Chip, sondern ein maskenprogrammierter ROM-Chip. Es beinhaltet einen Großteils des Betriebssystems.
Es existieren 3 unterschiedliche Größen:
32-bit Amigas verwenden zwei 16-bit chips. Spätere Versionen verwenden oft PROMs oder EPROMs als Bausteine.