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Diskmodul II für den A4000T
Für das A4000 Selbstbauprojekt mussten, wie schon beim AV-Modul, neue Leiterplatten für das Diskmodul gefertigt werden. In diesem Zug wurde die Originalschaltung überarbeitet und im Wesentlichen zwei funktionale Änderungen vorgenommen:
Die Logik des Diskmoduls, die in der originalen Schaltung mit vier 74er Bausteinen realisiert wird, wurde in ein CPLD integriert. Haupvorteil ist, dass sich die Ausgänge des CPLD durch einen einzigen Jumper so umkonfigurieren lassen, dass man wahlweise Amiga-Laufwerke oder PC-Laufwerke ohne Modifikation anschließen kann. Der „Floppy-Fix“ wird durch einen Mikrocontroller vervollständigt, der ein Amiga-konformes READY-Signal erzeugt. Als besonderes Schmankerl können bestimmte PC-Laufwerke mit kleinen Modifikatiionen auch als Amiga-HD-Laufwerke verwendet werden.
Der VHDL-Code des CPLDs, der Sourcecode des µC und die Schaltung sind „Opensource“ und werden unter den Bedingungen der GPLv3 hier veröffentlicht. |
Auf dem Diskmodul gibt es Anschlüsse für
Die Lötpad-Jumper J31 und J32 werden grundsätzlich von 2 nach 3 geschlossen (close 2-3). Dieses Feld ist ein Überbleibsel aus der Entwicklung, da noch sicher war, ob die 'CLKINx_DISK'-Signale zusätzlich invertiert werden oder nicht.
Mit Jumper JP40-1 wird die Betriebsart ausgewählt.
Amiga-Modus
Ist Jumper JP40-1 gezogen befindet sich das Modul im Amiga-Modus, d.h. es werden Amiga-kompatible Laufwerke verwendet.
Es können bis zu zwei Floppy-Laufwerke an CN250 mit einem Amiga-Floppy-Kabel angeschlossen werden. DF0 und DF1 werden wie üblich an den Floppy-Laufwerken eingestellt. CN251 wird nicht verwendet und darf nicht angeschlossen werden.
Ist das zweite Laufwerk ein DD-Laufwerk muss JP40-5 gesteckt werden, damit das Modul das passende READY-Signal erzeugt.
Floppy-Fix-Modus
Ist Jumper JP40-1 gesteckt können PC-Laufwerke mit PC-Floppy-Kabeln (!) angeschlossen werden. Die Umsetzung der Signale und die Erzeugung des READY-Signals erledigt das Diskmodul II.
Es kann jeweils ein Laufwerk an CN250 und CN251 angeschlossen werden. Das Laufwerk muss sich, wie im PC als Laufwerk A, hinter der Verdrillung im Kabel befinden.
Schließt man zwei Laufwerke an, muss JP40-5 gesteckt sein.
Mit JP40-3 kann man den HD-Floppy-Fix aktivieren. Dieser funktioniert allerdings nur mit bestimmten Laufwerken, die auch modifiziert werden müssen. Bisher sind Laufwerke des Typs Sony MPF-920E erfolgreich getestet, aber auch bei diesen funktionieren nicht alle als HD-Laufwerke. Um den HD-Floppy-Fix verwenden zu können muss das Taktsignal zum Laufwerksmotor auf der Laufwerksplatine unterbrochen werden und auf den Stecker geführt werden. Zusätzlich muss ein Signal vom Schalter, der das HD-Loch auf der Diskette abtastet, abgefriffen werden.
Detailierte Umbauanleitungen für die getesteten Laufwerke siehe unten.
Generell gilt: Eine Mischbestückung ist nicht möglich, d.h. beide Laufwerke müssen entweder Amiga- oder PC-Laufwerke sein und beide PC-Laufwerke müssen entweder DD- oder HD-Laufwerke sein.
Umbau Sony MPF-920E
Ein Sony MPF-920E kann mit kleinen Modifikationen als HD-Laufwerk genutzt werden. Allerdings funktionieren nur etwa 2/3 der Laufwerke im HD-Modus.
Die notwendigen Modifikationen sind in folgendem Bild dargestellt. Ja nach Version kann die Platine etwas anders aussehen.
Anmerkung: Manche Sony Floppies scheinen mechanisch etwas instabil zu sein. Wenn ein Laufwerk nach der Umrüstung nicht funktioniert, muss das nicht automatisch heißen, dass es nicht kompatibel ist. Teilweise hat auf den Kopf legen schon geholfen beim Test ohne Deckel. Ansonsten erstmal den Deckel wieder rauf.
Gotek als PC-HD-Laufwerk
torsti76 hat gemeinsam mit kfeir, dem Autor von FlashFloppy, den Gotek als zweites (oder auch erstes) HD-Laufwerk neben einem umgebauten Sony zum Laufen bekommen.
Das Gotek muss auf S1 gejumpert sein und in der ff.cfg folgende Optionen gesetzt sein:
interface = amiga host = unspecified pin02 = ndens pin34 = chg
Alle anderen Optionen können wie gewohnt gesetzt werden. Wichtig: Für das Gotek muss wie für das Sony-Laufwerk ein PC-Floppykabel mit Drehung verwendet werden.
Über ein Standard 50poliges SCSI-Flachbandkable können bis zu 7 Geräte angeschlosssen. Dabei ist auf die richtige Terminierung und Wahl der SCSI-ID zu achten (siehe Wiki-Artikel). Ein externer Anschluß kann über einen Kabel-Adapter an das interne Kabel realisiert werden. Die Stellungen des DIP-Switches entsprechen denen des Original-Disk-Moduls und sind zudem auf der Platine aufgedruckt. Wobei die Lage des Dip-Schalters frei gewählt werden kann. Endweder an der Seite, so wie beim original Modul an exakt der gleichen Position um die Platine im Escom-Tower zu benutzen. Oder an der oberen Kante ideal für Fremdtower, die keine Slotblech-Öffnung an der DM-Position haben.
Das Slotblech ist ein 1:1-Nachbau des originalen Blechs von Commodore. Und ist bei dem neuen Nachbau-Modul eigentlich nur noch für einen Commodore- bzw. Escom-Tower interessant, um das Loch zu füllen (und ggf. die DIP-Schalter nach außen zu führen). Der SCSI-Anschluß liegt jetzt innen und NUR innen und ist dafür so ausgelegt, daß das Flachbandkabel verwindungsfrei durch den Tower zu den internen Geräten verläuft. Will man trotzdem noch zusätzlich (oder statt dessen) externe Geräte anschließen, dann nimmt man einen ->Slotblech-Adapter und schleift ihn in die SCSI-Kette mit hinein. Die Beschaffung sollte über ebay, Versandhandel und Co. in verschiedenen Varianten kein Thema sein.
Die Bauteilplätze SV40 und SV50 sind nur für die (Um-)Programmierung gedacht und sollten auch nur für diesen Fall dann auch bestückt werden. Die Anschluß-Belegungen bitte dem Schaltplan entnehmen.
JTAG SV40 und SV50 : auf keinen Fall Jumper aufstecken !! |